Im Fachjargon wird ein Gerüst als vorübergehende Hilfskonstruktion bezeichnet, welche wieder verwendet werden kann. Zum Einsatz kommen Gerüstteile aus Holz beziehungsweise aus Metall. Im Großen und Ganzen beschreiben diese wenigen Worte genau den Sinn eines Gerüst. Es wird an Gebäuden und Bauwerken errichtet, um dort Arbeiten in einer bestimmten Höhe durchführen zu können. Ein Gerüst findet in unzähligen Branchen seinen Einsatz und dient entweder als Arbeitsfläche oder als Schutzvorrichtung. Die Gerüste haben sich im Laufe der vielen Jahrhunderte gewandelt und sind aus dem Arbeitsalltag nicht mehr wegzudenken. Sie erleichtern den Arbeitsalltag und tragen einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit auf den weltweiten Baustellen bei.
Darüber hinaus kommen bestimmte Gerüste auch beim privaten Handwerker zum Einsatz.

Erleichterung im Arbeitsalltag – Der große Nutzen der Gerüste

Es ist mitunter recht erstaunlich zu sehen, in wie vielen Bereichen heute Gerüste zum Einsatz kommen. Nur durch die Gerüste hat sich der Arbeitsalltag in zahlreichen Branchen vereinfacht. Doch nicht nur Bequemlichkeit steht im Mittelpunkt, sondern natürlich auch die Sicherheit. Denn ohne Gerüste könnten zahlreiche Arbeitsschritte an einem Gebäude nicht ausgeführt werden. Gerüste haben einen sehr großen Nutzen. Zunächst einmal dienen sie als sichere Arbeitsfläche für Handwerker. Ob als Maurergerüst oder Fassadengerüst. Dank der stabilen Konstruktion können sich die Handwerker sicher auf dem Gerüst bewegen und ihren Pflichten nachkommen. Das Streichen von Fassaden oder auch umfangreiche Sanierungsarbeiten in luftiger Höhe sind somit problemlos zu bewältigen. Neben der sicheren Arbeitsfläche tragen einige Gerüste zur Sicherheit und dem Schutz der Handwerker und Arbeiter bei. Besonders bei Dacharbeiten darf ein Schutzgerüst nicht fehlen. Hier kommen meist besondere Fang- und Schutzgerüste zum Einsatz, welche nicht nur den Sturz der Arbeiter verhindern, sonder zudem das Herunterfallen und Herunterrutschen von Arbeitsmaterialien und Werkzeugen vermeiden sollen.

Ein Blick in die Geschichte – Die Entwicklung der Gerüste

Um zu den Anfängen des Gerüstbaus zu gelangen, muss eine lange Zeitreise in die Vergangenheit in Angriff genommen werden. Erstmals wurden im alten Ägypten Baugerüste erwähnt. Dort kamen sie jedoch nicht zum Bau von Wohnhäusern zum Einsatz, sondern ausschließlich für den Bau von gigantischen Statuen und Tempelanlagen. Auch das Bearbeiten von sehr großen Gesteinsbrocken war nur durch Gerüste möglich. Errichtet wurden diese ersten Gerüste ausschließlich aus Holz. Die Ecken und Übergänge wurde durch Sisalseile und dünne Weidenäste fixiert. Bevor die Weidenäste verwendet werden konnten, mussten diese jedoch einige Tage in Wasserbehältern liegen, damit sie überhaupt erst biegsam wurden. Das war sehr mühselig und zeitaufwendig. Hinzu kam die Tatsache, dass eine solche Konstruktion nicht von sehr langer Dauer war. Zur damaligen Zeit war Holz sehr knapp und damit auch ein sehr teurer Werkstoff. Daher musste damit sehr sorgsam umgegangen werden. Einfache Handwerker konnten sich ein Gerüst niemals leisten. Wer etwas an seinem Haus verbessern oder verarbeiten wollte, konnte nur auf Leitern zurückgreifen.

Nicht nur im alten Ägypten geben archäologische Funde Auskunft über die Verwendung von Gerüsten. Auch im antiken Griechenland wurden bereits einfache Holzgerüste genutzt. Hier wurden sogar die ersten Hebemaschinen verwendet, um die Baustellen einzurichten.
Auch im alten Rom waren Gerüste keine Unbekannte. Forschungen zufolge kamen hier im Zusammenhang mit Stuck- und Putzarbeiten an Gewölben Hilfskonstruktionen zum Einsatz, welche aus Zypressenholz gefertigt wurden. Ein kleiner Sprung in der Geschichte führt nun ins düstere Mittelalter. Die Gerüste aus jener Zeit waren deutlich stabiler und sicherer. Denn nun wurden stabile Kanthölzer verwendet. Einzelne Rüststangen aus Holz wurden mit Seilverbindungen und Querhölzern verbunden und verschnürt. Gerade der Bau der imposanten Kathedralen trieb die Entwicklung der Gerüste deutlich voran.

Die Gebäude wurden zunehmend komplexer und einfache Gerüste konnten die Vorstellungen einiger Visionäre nicht mehr verwirklichen. In der Renaissance beschäftige sich Leonardo Da Vinci ausgiebig mit zahlreichen Gerüstkonstruktionen. Etwa einhundert Jahre später, also gegen Ende des 16. Jahrhunderts, war es Galileo Galilei, der sich an ganz neue Perspektiven und Möglichkeiten wagte. Zum ersten Mal setzte man sich mit der Biegung von Gebäuden auseinander. Die Rundbögen in Kirchen waren bislang ein großes Problem, wenn es um dort zu verrichtende Arbeiten ging. Galileo Galilei entwarf schließlich die ersten Gerüste, die nicht nur stabiler wurden, sondern auch an Biegungen eingesetzt werden konnten.

Es gingen noch weitere zwei Jahrhunderte ins Land, ehe sich bei den Gerüsten erneut ein Quantensprung in der Entwicklung tat. Mit dem Beginn der industriellen Revolution im 18. und 19. Jahrhundert kam erstmals Eisen zum Einsatz. Dieser Werkstoff trug letztendlich zu einer einer besseren Stabilität bei. Die Biegetechnik wurde verbessert und der Bau von Kathedralen boomte. Jetzt war die Entwicklung der Gerüste nicht mehr aufzuhalten. Die ersten Fachwerkkonstruktionen aus Eisen kamen in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf dem Markt. Im Fokus stand nun zunehmend die Baustatik, welche sich bis heute fortwährend weiter entwickelt hat. Es dauerte noch einige Zeit, ehe der ersten Stahlrohr-und Kupplungsgerüste ihren Siegeszug im Baugewerbe antreten konnten. Ein Blick nach New York der dreißiger Jahre zeigt, wie gewaltig die neuen Gerüste letztendlich waren. Der Bau von den ersten Wolkenkratzer begann und noch heute lassen einen die Fotografien der waghalsigen Bauarbeiter den Atem stocken.
Im Jahre 1952 schließlich eroberte das erste Systemgerüst den Markt.

Bis heute haben sich die Gerüste steig weiter entwickelt. Nach dem Holz kam das Eisen, dann folgte der feuerverzinkte Stahl und schließlich hat man noch das Aluminium entdeckt, welches die Gerüste leichter machte, aber nicht weniger stabil.
Moderne Modulgerüste lassen sich heute mit wenigen Handgriffen aufbauen und sind in Sachen Flexibilität kaum noch zu übertreffen.

Von Alugerüst bis Stahlgerüst – Die Vielfalt der Gerüstarten

Im Laufe der letzten Jahrzehnte haben sich verschiedene Gerüstarten entwickelt. Heute spricht man von rund 16 verschiedenen Gerüsten, welche alle ihren eigenen Zweck erfüllen. Die Unterschiede liegen oftmals in kleinen Details und dennoch sind diese für den eigentlichen Einsatz maßgebend. Denn nicht immer steht Stabilität im Mittelpunkt. Oftmals ist es auch die Flexibilität oder die Variabilität, welche entscheidend ist.
Im Folgenden nun ein kurzer Überblick über die verschiedenen Gerüstarten und was diese ausmacht.

Das Alugerüst

Ein Alugerüst hat einen entscheidenden Vorteil gegenüber einem Stahlgerüst: Es ist viel leichter. Das Fliegengewicht unter den Gerüsten steht in Sachen Sicherheit einem klassischen Stahlgerüst natürlich in nichts nach. Es ist selbst in Puncto Stabilität nicht zu unterschätzen. Denn trotz des geringen Gewichts können Alugerüste ausreichend belastet werden. Ein Stahlgerüst kann ausschließlich von Fachleuten aufgestellt werden. Zudem sind mindestens zwei bis sogar drei Personen notwendig, um ein Stahlgerüst auf die Beine zu stellen. Bei einem Aluminium Gerüst hingegen sieht das schon anders aus. Dieses kann mitunter von einer Person allein aufgestellt werden. Alugerüste kommen immer dann zum Einsatz, wenn ein hohes Maß an Flexibilität gefordert ist und es schnell gehen muss. Daher bieten die meisten Hersteller inzwischen zu ihren klassischen Stahlgerüsten die leichte Variante in Aluminium an. Bei einigen Gerüsttypen, wie beispielsweise dem Fahrgerüst, wäre ein schwerer Werkstoff undenkbar. Aus diesem Grund werden die Fahrgerüste ausschließlich in Aluminium angeboten. Das Alugerüst überzeugt durch hohe Stabilität und einen enorm leichten und vor allem schnellen Aufbau.

Das Arbeitsgerüst

Wenn Arbeiten ab einer bestimmten Höhe nicht mehr vom Boden ausgeführt werden können, dann improvisieren einige Handwerker gern. Das ist jedoch weder sicher, noch kann eine kontinuierliche Arbeitsweise gewährleistet werden. Aus diesem Grund kommen in solchen Fällen Arbeitsgerüste zum Einsatz. Diese sind in verschiedenen Ausführungen verfügbar und stellen dem Handwerker eine sichere und solide Arbeitsfläche zur Verfügung. Auf der Stellfläche des Gerüst haben nicht nur die Handwerker Platz, sondern auch das Baumaterial und die Werkzeuge. Das Arbeitsgerüst sollte nach Möglichkeit von einer Fachfirma aufgestellt werden. Diese verfügt in der Regel über das notwendige Know How und weiß genau, worauf zu achten ist. Das Arbeitsgerüst ist in zahlreichen Branchen unverzichtbar und wird sowohl als Stahlgerüst als auch als Alugerüst angeboten. Entscheidend ist hier lediglich das Einsatzgebiet und die örtlichen Gegebenheiten.

Das Auslegergerüst

Es zählt zu den Gerüsten, welche langsam aber sicher vom Markt verdrängt werden, da sich ihr Einsatz nicht mehr wirklich rentiert. Die Gerüste haben sich in der Vergangenheit deutlich verändert und weiter entwickelt. Neue Komponenten und neue Innovationen haben dazu geführt, dass eben einige Gerüsttypen nicht mehr effektiv sind. Dennoch kommt hin und wieder das alte Auslegergerüst zum Einsatz. Es ist im Grunde genommen eine Art Kombination aus Arbeitsgerüst und Schutzgerüst. Vorrangig wird es im Rohbau verwendet. Doch auch beim Brückenbau kommt es hin und wieder noch zum Einsatz. Der Nachteil ist der zeitaufwendige Aufbau. Die Ausleger müssen kraftschlüssig an der Etagendecke angebracht werden. Darauf werden dann die Beläge angebracht und es entsteht eine Arbeitsfläche. Nach Beendigung der Arbeiten muss das Auslegergerüst wieder zurückgebaut werden und die im Mauerwerk entstandenen Öffnungen mühevoll wieder verschlossen werden. Trotz des Zeitaufwandes verwenden einige Unternehmen nach wie vor das Auslegergerüst im Rohbau und im Brückenbau.

Das Baugerüste

In vielen Berufen könnten Arbeiten gar nicht ausgeführt werden, wenn ein Baugerüst fehlt. Auf zahlreichen Baustellen dieser Welt sind Baugerüste anzutreffen. Diese werden in unterschiedlichen Ausführungen und aus unterschiedlichen Materialien gefertigt, um den örtlichen Gegebenheiten ausreichend Sicherheit und Stabilität zu bieten. Für Sanierungsarbeiten oder auch Malerarbeiten an Fassaden kommen klassische Baugerüste zum Einsatz. Im Rohbau hingegen werden Baugerüste in Form von Stützen verwendet. Diese sind dann so lang im Einsatz, bis die eigentliche Konstruktion in der Lage ist, das eigene Gewicht zu tragen. Manchmal müssen Baugerüste einiges aushalten können, dann kommt hier nur ein Stahlgerüst in Frage. Es wird häufiger im Industrieanlagenbau verwendet, da es hier nicht selten auch zum Kontakt mit Chemikalien kommt. Selbst die Belege sind dann nicht aus Holz, wie das beispielsweise bei einem Fassadengerüst der Fall ist, sondern auch aus Stahl. Baugerüste ermöglichen vielen Handwerkern ein sicheres und kontinuierliches Arbeiten auch in luftigen Höhen.

Das Dachdeckergerüst

Damit ein Dachdecker seine Arbeiten sicher ausführen kann, muss ein Dachdeckergerüst bereitgestellt werden. Früher waren oftmals nur Holzleitern im Einsatz. Doch heute sieht das zum Glück etwas anders aus. Moderne Dachdecker genießen einen herrlichen Ausblick und die Sicherheit, durch eine stabile Arbeitsfläche die auszuführenden Tätigkeiten gewissenhaft durchführen zu können. Vorzugsweise werden heute die Dachdeckergerüste aus Aluminium gefertigt. Durch das leichte Gewicht lässt es sich in den meist schwindelerregenden Höhen deutlich einfacher aufbauen. Können die Seiten aus arbeitstechnischen Gründe nicht weiter gesichert werden, so muss an dieser Stelle ein sogenanntes Dachfanggerüst angebracht werden. Dies dient der zusätzlichen Sicherung und wird nicht als Arbeitsfläche verwendet. Es dient in erster Linie dem Auffangen von Baumaterialien oder auch Werkzeugen. Das Abstürzen dieser Dinge würde sonst im schlimmsten Fall zu schweren Verletzungen der Passanten oder auch der Handwerker auf unteren Ebenen führen. Für ein sicheres Arbeiten am Dach oder am Dachstuhl sind Dachdeckergerüste unverzichtbar.

Das Dachfanggerüst

Ein Dachfanggerüst ist ein Schutzgerüst und wird immer dann verwendet, wenn bei einem Dachdeckergerüst der Seitenschutz nicht gewährleistet ist. Das Dachfanggerüst wird in der Regal auf der obersten Ebene eines klassischen Fassadengerüst angebracht und mit diesem fest verankert. Es dient der Sicherheit für die Dachdecker oder der anderen Handwerker, welche meist auf unteren Ebenen andere Tätigkeiten ausüben. Charakteristisch für das Dachfanggerüst ist das robuste Fangnetz. Dieses soll nicht nur fatale Stürze der Dachdecker verhindern, sondern auch das Herabstürzen von Dachziegeln, Werkzeugen oder anderen Gegenständen. Ohne ein solches Fanggerüst dürften einige Arbeiten gar nicht erst ausgeübt werden. Das Dachfanggerüst jedoch dient nicht nur der Sicherheit der Arbeiter, sondern auch der Passanten. Die strengen Sicherheitsvorschriften besagen, dass ein solches Dachfanggerüst ab einer Arbeitshöhe von 3m und einer Dachneigung von 20 bis 60 Grad anzubringen ist. Damit das Dachfanggerüst im Falle eines Falles auch seine Dienste verrichtet, muss das Netz regelmäßig überprüft werden.

Das Fahrgerüst

Wenn der Auf- und Abbau von einem Fassadengerüst oder einem Stahlgerüst zu aufwendig wird, da die zu verrichtenden Arbeiten eher von kurzer Dauer sind, muss eine flexible Lösung gefunden werden. Hinzu kommt die Tatsache, dass hin und wieder die Arbeiten an verschiedenen Stellen von einem Gebäude ausgeführt werden müssen. Für solche Fälle werden gern Fahrgerüste verwendet. Diese sind dank angebrachter Rollen mobil und können jederzeit an den neuen Arbeitsbereich verschoben werden. Das Fahrgerüst ist meist aus Aluminium gefertigt. Somit lässt es sich natürlich leichter bewegen. Dennoch bietet es selbstverständlich eine hohe Stabilität und eine solide Arbeitsfläche. Bevor das Fahrgerüst jedoch an einen neuen Standort geschoben wird, muss die Arbeitsfläche geräumt werden. Die Gefahr, dass Werkzeuge oder Baumaterialien herabrutschen könnten, ist zu hoch. Auch der Arbeiter hat natürlich das Gerüst vor dem Schieben zu verlassen. Mit einem Fahrgerüst werden immerhin noch Höhen von bis zu 10m erreicht. In der Regel ist das für kurze Einsätze ausreichend.

Das Fassadengerüst

Das Fassadengerüst kann ohne Weiteres zu den Klassikern der Baugerüste gezählt werden. Wenn ein Haus oder ein Gebäude einen neuen Anstrich braucht oder aber andere Sanierungsarbeiten fällig werden, dann wird ein Fassadengerüst aufgestellt. Es ist ein relativ einfaches Standgerüst, welches rasch auf- und abgebaut werden kann. Der Rahmen und die Beläge sind schnell montiert, so dass die Arbeiter zügig mit der eigentlichen Arbeit beginnen können. Das Fassadengerüst bietet eine solide und sichere Arbeitsplattform von den unteren Ebenen bis unter das Dach. Angeboten werden diese Gerüste sowohl aus feuerverzinktem Stahl als auch aus Aluminium. Wenn keine allzu große Belastbarkeit gefordert wird, genügt ein stabiles Alugerüst als Fassadengerüst.
Für die notwendige Sicherheit werden an einem Fassadengerüst selbstverständlich Bordbretter angebracht und Durchstiege gesetzt. Darüber hinaus schützen die Geländer vor einem möglichen Sturz.

Das Malergerüst

Maler und Tapezierer müssen hin und wieder hoch hinaus. Da genügt eine Leiter nicht mehr. Stattdessen kommt hier ein Malergerüst in Frage. Dieses gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, so dass stets eine perfekte Anpassung an die örtlichen Gegebenheiten gewährleistet wird. So gibt es unter den Malergerüsten die beliebten Rollgerüste, weil diese unglaublich flexibel sind. Dank der Lenkrollen lassen sich diese schnell von einem Arbeitsbereich zum nächsten schieben. Dennoch verfügen diese Rollgerüste über ein hohes Maß an Stabilität und Sicherheit. Bevorzugt kommen die Rollgerüste im Innenbereich zum Einsatz. Beispielsweise bei Malerarbeiten in hohen Räumen oder in Fluren. Doch auch schwer zugängliche Bereiche lassen sich mit einem flexiblen Malergerüst erreichen. Für den Außenbereich werden vorzugsweise feste Standgerüste als Malergerüste verwendet. Das Fassadengerüst ist hier oft im Einsatz. Denn es ist in zwei verschiedenen Breiten verfügbar. Das ist entscheidend, denn bei umfangreichen Fassadenarbeiten muss ausreichend Platz für Baumaterialien gewährleisten sein.

Das Maurergerüst

Ein solches Gerüst definiert sich in erster Linie über die örtlichen Anforderungen, die letztendlich an das Gerüst selber gestellt werden. Da diese mitunter variieren können, ist es nicht einfach zu bestimmen, was ein typisches Maurergerüst ist. In erster Linie muss es den Handwerkern Zugang zu allen relevanten Bereichen ermöglichen. Zudem sollte ein Maurergerüst eine breitere Arbeitsfläche bieten, damit hier problemlos Materialien und Werkzeuge abgestellt werden können. Daher werden stabile Standgerüste aus Stahl für Maurergerüste vorzugsweise genutzt. Aber auch flexible Modulgerüste kommen bei Maurern zum Einsatz. Darüber hinaus werden selbstverständlich Fanggerüste notwendig, wenn die Arbeitshöhe die 3m Höhe übersteigt. Auf Sicherheit ist daher streng zu achten. Geländer, Bordbretter und Durchstiegstafeln gehören ebenso zu einem Maurergerüst, wie Leiterklappen und Seitengeländer. Nicht selten müssen Maurergerüste um weitere Teile ergänzt werden. Schuttrutschen sind mitunter bei umfangreicheren Sanierungsarbeiten unabdingbar. Hier gilt dann ein hohes Maß an Sicherheit. Vor allem dann, wenn Passanten die Baustellen passieren müssen.

Das Modulgerüst

Nicht immer verfügen Gebäude über eine schöne glatte und einfache Fassade. Wenn Erker, Nischen und Unterbrechungen den Aufbau eines Standgerüsts erschweren, sind Gerüstbauer auf die neuen Modulgerüste angewiesen. Anders als bei einem einfachen Fassadengerüst lassen sich die speziellen Modulgerüste individuell und schnell aufbauen. Da die einzelnen Module sowohl in der Länge als auch in der Breite variieren, ist ein hohes Maß an Flexibilität und auch Variabilität gegeben. Viele große Gerüsthersteller haben inzwischen erkannt, dass die Nachfrage nach Modulgerüsten steigt. Oftmals stellen neue Bauprojekte ein Unternehmen vor neue Herausforderungen. Mit einem Modulgerüst jedoch kann schnell und effektiv gehandelt werden. Ein weiterer Vorteil dieser modernen Gerüstform liegt in der einfachen Lagerung. Die vielen, kleinen Einzelteile lassen sich platzsparend lagern und sind daher auch leicht zu transportieren. Die enorme Flexibilität hat das Modulgerüst beliebt gemacht. Jedes einzelne Modulgerüst hat seine eigenen Stärken und Vorzüge, die bei den Gerüstbauern längst bekannt sind.

Das Montagegerüst

Kleinere Baumaßnahmen oder Reparaturen am Haus erfordern ein leichtes und flexibles Gerüst. Ein Montagegerüst ist in solchen Fällen die erste Wahl. Ein solches Gerüst kann entweder als Standgerüst verwendet werden oder auch als Fahrgerüst. Somit lassen sich auch schwer zugängliche Bereiche an Gebäuden einfach erreichen. Zudem können Montagegerüste sogar an Treppen aufgestellt werden. Die Vertikalrahmen können in der Höhe unabhängig voneinander aufgestellt werden. Absätze, Stufen oder ganze Treppen können bis zu einem gewissen Punkt überwunden werden. Das Montagegerüst ist meist aus Aluminium und so konzipiert, dass sie teilweise ganz ohne zusätzliches Werkzeug aufgebaut werden kann. Das kommt natürlich allen Heimwerkern entgegen, die meist allein ein Montagegerüst aufstellen müssen. Die Einzelteile eines Montagegerüst sind leicht zu verstauen und die Lagerung nimmt nicht viel Platz in Anspruch. In der Garage oder sogar im großzügigen Keller kann ein Montagegerüst nach getaner Arbeit mühelos gelagert werden.

Das Rollgerüst

Flexibilität und Mobilität verbinden nicht viele mit einem Gerüst und dennoch sind das Anforderungen, die heute an ein modernes Gerüst in bestimmten Situationen gestellt werden. Vor allem kleinere Arbeiten, wie sie meist am heimischen Haus vollführt werden, erfordern kleine, stabile und flexible Gerüste. Ein Rollgerüst kommt hier in Frage. Es ist sowohl in der Höhe, als auch in der Breite flexibel. Darüber hinaus ist es mit Rollen ausgestattet, welches ein leichtes Verschieben zum nächsten Arbeitsbereich ermöglicht. Ist der gewünschte Platz erreicht, so werden die Rollen festgestellt und schon hat man ein stabiles, kleines Standgerüst. Ein Rollgerüst bietet nur dann eine sichere Arbeitsfläche, wenn es nach DIN geprüft wurde. Der Aufbau ist erstaunlich einfach. Denn auch hier werden, wie bei allen modernen Gerüsten, genormte Verbindungen verwendet, welche rasch zusammen gesetzt werden können. Ebenso schnell gelingt auch der Abbau. Das Rollgerüst kommt sowohl im privaten, als auch im gewerblichen Bereich zum Einsatz.

Das Traggerüst

Hierbei handelt es sich eher um eine Hilfskonstruktion beziehungsweise um eine Stützkonstruktion, welche dennoch zu den Gerüsten gezählt wird. Das Traggerüst kommt immer dann zum Einsatz, wenn der Neubau oder das sanierte Gebäude noch nicht in der Lage ist, das eigene Gewicht zu tragen. Ie Dauer des Einsatzes eines solchen Traggerüst ist schwer vorauszusagen. Doch stets so lang, bis der Baustoff getrocknet und das Eigengewicht mühelos getragen werden kann. Hierzu werden Auslegegerüste, Konsolengerüste und Hängegerüste gezählt. Ein Hängegerüst wird erforderlich, wenn ein Gerüst nicht mehr selbstständig auf einem festen Untergrund stehen kann oder das Gebäude schlicht weg zu hoch ist. Ein Traggerüst wird laut EU-Norm in verschiedene Klassen eingeteilt. So kann bei Bedarf gezielt auf die richtigen Elemente zurückgegriffen werden.

Das Schutzgerüst

Während die Handwerker und Arbeiter auf einem Gerüst durch ein Geländer und teilweise auch durch Gurte gesichert sind, gibt es noch eine andere Gefahr, welche zu schweren Unfällen führen kann. Nämlich das Herabstürzen von Baumaterialien oder Werkzeugen. Um das zu verhindern, werden Gerüste mit einem sogenannten Schutzgerüst versehen. Oftmals wird diese Form von Gerüst auch als Fangschutz bezeichnet. Es dient nur dem einen Zweck: der Sicherung. Ab einer bestimmten Bauhöhe und unter bestimmten Umständen, meist wenn sich das eigentliche Standgerüst in mitten einer viel belebten Passage befindet, ist es zwingend erforderlich, dass ein Schutzgerüst angebracht wird. Ebenfalls zu den Schutzgerüsten zählt das Dachfanggerüst, welches auf der oberen Ebene eines Fassadengerüst angebracht wird und zum Teil auch als Auslegegerüst genutzt wird. Zu guter Letzt gibt es noch das Schutzdach, welches gleichfalls zu den Schutzgerüsten gezählt wird. Ein Schutzdach muss verwendet werden, wenn das Standgerüst über einer Fläche steht, auf der noch gearbeitet wird oder welche als Durchgang von Passanten genutzt wird. Für ein Schutzdach gibt es strenge Vorschriften. So muss es mindestens 1,5m breit sein und wenigstens 60cm über das eigentliche Gerüst herausragen. Auch ein Schutzdach muss mit Bordbrettern versehen werden.

Das Stahlgerüst

Es ist der Koloss unter den Gerüsten und steht ganz klar für extreme Belastbarkeit und enorme Stabilität. Aufgrund des hohen Eigengewichts muss ein Stahlgerüst in der Regel von einer Fachfirma aufgestellt werden. Die Erfahrung und das Knowhow ermöglichen selbst bei einem Stahlgerüst einen vergleichsweise raschen Aufbau. Das Aufstellen eines solchen schweren Gerüsts lohnt sich auch, wenn es sich um eine längerfristige Baumaßnahme handelt. Besonders Maurergerüste erfordern meist eine hohe Belastbarkeit, so dass hier in den meisten Fällen ein Stahlgerüst aufgestellt wird. Der Werkstoff Stahl hat sich als äußerst robust und widerstandsfähig erwiesen und da dieser zusätzlich feuerverzinkt wird, hat er eine lange Lebensdauer.

Die einzelnen Gerüstteile

Das Gerüst besteht aus einzelnen Komponenten, welche nach einem vorgegebenen System zusammengesetzt werden. Prinzipiell bestehen die meisten Gerüste aus vier wesentlichen Grundelementen: Vertikalen, Diagonalen, Horizontalen und den Belegen. Damit diese fest miteinander verbunden werden, kommen Kupplungen zum Einsatz. Auch hier gibt es verschiedene Gerüstkupplungen, welche je nach Einsatz und je nach Art des Gerüst verwendet werden. Damit ein Gerüst einen festen und soliden Stand hat, braucht es Gerüstfüße. Unebenheiten und kleine Unterschiede im Niveau werden durch Spindelfüße ausgeglichen. Zudem gibt es Gerüstteile, die für mehr Komfort und Sicherheit sorgen. Die Bordbretter beispielsweise verhindern das Herunterfallen von Werkzeugen oder Baumaterialien. Diese werden an den jeweiligen Belegen angebracht. Die Durchstiegsklappen ermöglichen einen raschen und vor allem sicheren Wechsel zwischen den einzelnen Etagen eines Gerüsts. Ein jedes Gerüst kann mit unterschiedlichen Gerüstteilen erweitert und modifiziert werden. So lassen sich auch komplizierte Fassaden und Gebäude problemlos umrüsten. Aus welchen Material die Gerüstteile zu verwenden sind, hängt selbstverständlich vom Gerüst selber ab. Ein Stahlgerüst sollte daher nur mit Gerüstteilen aus Stahl und nicht aus Aluminium ergänzt werden. Da es Belege sowohl aus Holz, aus Stahl und auch aus Aluminium gibt, muss vorher abgeklärt werden, welche Belastung die Belege am Ende aushalten müssen. Für ein leichtes Alugerüst können Alubelege ohne Weiteres verwendet werden. Bei einem klassischen Baugerüst sind es meist Holzbelege und für den Industrieanlagenbau kommen nur Stahlbelege in Frage.

Der Aufbau – Schnell und effektiv durch das Modulsystem

Ein Gerüstbauer lernt es von Anbeginn, wie ein Gerüst sicher und stabil aufgestellt wird. Daher werden meist auch erfahrene Gerüstbauer bestellt, wenn es darum geht, eine Rüstung aufzustellen. Gerade bei den schweren Exemplaren, wie dem Stahlgerüst sind Fachleute unabdingbar. Kleine Gerüste, wie das Montagegerüst oder das Rollgerüst kann von handwerklich geschickten Menschen problemlos aufgestellt werden. Doch egal, ob Fassadengerüst, Maurergerüst oder Stahlgerüst. Die Schritte sind stets die selben. Zunächst einmal muss der Untergrund geprüft werden. Dieser sollte nach Möglichkeit eben und fest sein. Niemals darf ein Gerüst auf dem blanken Erdreich gestellt werden oder gar auf Kies. In solchen Fällen sind Bohlen zu verwenden, die unter die Gerüstfüße zu legen sind. Kleinere Unterschiede werden dann mit den Spindelfüßen ausgeglichen. Der Abstand zum Gebäude sollte nach Möglichkeit nicht größer als 30cm sein. Sonst droht ein erhöhtes Unfallrisiko. Dann gilt es den Stellrahmen aufzubauen. Die Vertikalen und Horizontalen werden zunächst miteinander verbunden. Ab einer bestimmten Bauhöhe (3m) müssen zur zusätzlichen Sicherung und zur besseren Stabilisierung Diagonalen angebracht werden. Durch das Einlegen der Belege wird das Gerüst nochmals in der Horizontalen stabilisiert. Ist die untere Ebene in Waage und mit dem Lot kontrolliert, darf nun mit der nächsten Etage fortgefahren werden. Dann gilt es natürlich unbedingt an die Sicherheit zu denken. Geländer und Bordbretter sind anzubringen. Diese verhindern zum einen Sturz eines Arbeiters und zum anderen das Herunterfallen von Werkzeugen. Um von einer Ebene zur nächsten zu gelangen, dürfen die Durchstiege nicht vergessen werden. Diese verfügen über eine Durchstiegsklappe. Darunter befindet sich dann eine integrierte Leiter. Darüber kann bequem und sicher zwischen den einzelnen Etagen gewechselt werden. Wenn es die örtlichen Begebenheiten erforderlich machen, dann muss ein Fangnetz angebracht werden. Meist ist dies notwendig, wenn das Gerüst an einer belebten Straße aufgestellt wird.

Einsatzgebiete der Gerüsten – Wann und Wo werden Gerüste benötigt?

Die Einsatzgebiete für Gerüste sind unglaublich vielseitig. Im Grunde genommen werden Gerüste überall dort benötigt, wo Handwerker und Arbeiter nicht mehr ohne eine künstliche Erhöhung an ihren Arbeitsbereich gelangen. Eine Improvisation mit Paletten und Leitern ist nicht nur gefährlich. Es ist auch unproduktiv. Selbst auf kleineren Baustellen sind Gerüste eine unverzichtbare Hilfskonstruktion. Natürlich werden Baugerüste für den Hausbau als auch für die Sanierungsarbeiten an Häusern benötigt. Das beginnt beim kleinen Einfamilienhaus und endet bei einem mehrgeschossigen Wohnhaus. Jede Fassade benötigt in gewissen Abständen einen neuen Anstrich. Auch diese Arbeit lässt sich nur mit Hilfe eines Fassadengerüst erledigen. Umfangreiche Sanierungsarbeiten an Brücken wären ohne Gerüste undenkbar. Hier kommen meist die Konsolengerüste zum Einsatz, da diese inzwischen das Auslegegerüst abgelöst haben. Ein Blick in die weite Welt zeigt, dass überall Baugerüste genutzt werden, um Gebäude zu bauen und zu sanieren.
Nicht nur im Außenbereich sind Gerüste wichtig. Für Maler und Tapezierer sind gerade die mobilen Rollgerüste enorm wichtig. Hohe Decken, Flure und Treppenaufgänge könnten sonst nicht gestrichen oder tapeziert werden.

Ähnlich ergeht es dem Heimwerker. Auch hier stößt man hin und wieder an seine Grenzen und ist dann auf ein Gerüst angewiesen. Viele Hausbesitzer setzen in erster Linie auf die mobilen Montagegerüste. Aus dem einfachen Grund, da diese leicht und flexibel sind. Auch der Aufbau erfordert kein umfangreiches Fachwissen, sondern lediglich etwas Verständnis für Technik und Konstruktion. Ohne Gerüste geht es auch im Industrieanlagenbau nicht. Dieser stellt besonders hohe Ansprüche an die einzelnen Gerüste. Vor allem in der chemischen Industrie müssen die Gerüste einiges aushalten können. Stahlgerüste mit einer hohen Belastbarkeit kommen hier zum Einsatz. Für einen Gerüstbauer sind Industrieanlagen eine große Herausforderung. Da es sich hier nicht um Häuserfassaden oder um ein Gebäude handelt, sondern um komplexe Anlagen, sind Modulgerüste das einzige, was hier verwendet werden kann. Behälter, Pumpen, Rohrleitungen und Geländer erschweren den Aufbau und stellen die Gerüstbauer vor schier unlösbare Aufgaben. Aus diesem Grund haben sich einige Gerüstbauer auf den Industriebereich spezialisiert. Die Einsatzgebiete für Gerüste sind also nahezu unerschöpflich. Sie dienen weltweit den Arbeitern als hilfreiche und sichere Arbeitsplattform. Auch in luftigen Höhen.

Safety First! Sicherheit geht immer vor

Arbeitsunfälle kommen leider allzu oft vor, wenn an der Sicherheit gespart wird. Für alle Branchen gibt es daher feste Richtlinien, Normen und Vorgaben, an die sich jeder zu halten hat. Gerade im Baugewerbe gibt es viele Unfallquellen, die es möglich zu vermeiden gilt. Der Gerüstbau ist davon natürlich nicht ausgeschlossen. Die Sicherheit und der Gesundheitsschutz im Gerüstbau sind im übrigen über die DIN 4420 geregelt. Hier sind alle Regeln hinterlegt, welche für den Gerüstbauer als auch für den Arbeiter von Relevanz sind. Bereits beim Hersteller beginnen die wichtigen Prüfungen und das notwendige Qualitätsmanagement. Denn das Material ist letztendlich die Basis für das Gerüst. Wenn bereits im Vorfeld Mängel festgestellt werden, ist es nicht vorstellbar, welche fatalen Konsequenzen dies für die Anwendung später hätte. Der Auf- Um- und Abbau eines Gerüst unterliegt dann natürlich strengen Richtlinien. Bevor mit dem eigentlichen Aufbau begonnen werden kann, müssen sämtliche Gerüstteile, vom Vertikalrahmen bis zur Kupplung auf deren Zustand überprüft werden. Erst wenn sich alle Teile als technisch einwandfrei herausstellen, kann der Aufbau beginnen. Ein Gerüst steht nur dann sicher, wenn es auf einem festen und stabilen Untergrund aufgestellt wird. Da dies nicht immer möglich ist, müssen Spindelfüße für den Höhenausgleich verwendet werden. Oftmals werden die Gerüstfüße auf Bohlen gestellt, wenn der Boden nicht eben ist oder aus dem blanken Erdreich besteht.

Nachdem die untere Ebene richtig justiert ist, darf die nächste Ebene aufgebaut werden. Unfallgefahren auf einem Gerüst drohen jedoch nicht nur von einem schlecht aufgestellten Gerüst, sondern natürlich auch durch Stürze oder herabfallende Gegenstände.
Damit sich ein Maler, Maurer oder Dachdecker sicher auf den Belegen bewegen kann, ohne einen möglichen Sturz befürchten zu müssen, sind sowohl Rückengeländer, als auch Stirngeländer anzubringen. Diese schützen im ersten Moment und verhindern einen Sturz. Für Dachdecker werden dann noch spezielle Dachfanggerüste an der oberen Etage des Fassadengerüst angebracht, welche für zusätzliche Sicherung sorgen. Doch nicht nur der Sturz eines Arbeiters birgt Gefahren in sich, sondern wie bereits erwähnt auch das Herabfallen von Werkzeugen oder Baumaterialien. Aus diesem Grund sind an den Belegen Bordbretter anzubringen. Diese müssen mindestens 60cm hoch sein und sowohl an der Stirnseite als auch an der Frontseite angebracht werden. Herumliegende Werkzeuge oder andere Materialien können nicht versehentlich herunter geschoben werden. Zusätzlich sorgt ein Fangnetz für mehr Sicherheit, was herabfallende Gegenstände betrifft. Bei umfangreichen Sanierungsarbeiten fallen oft Bauschutt und Gesteinsreste an, die auf möglichst sicherem Weg nach unten befördert werden müssen. Heute werden hier vorzugsweise sogenannte Schuttrutschen verwendet. Diese müssen fest und sicher am Gerüst verankert werden. Nur so kann der Bauschutt ohne Gefahr nach unten gelangen. Die Schutzdächer tragen dazu bei, dass Passanten als auch Handwerker geschützt werden, wenn deren Arbeitsfeld beziehungsweise der Fußweg unterhalb des Gerüst entlangführen. Die Liste der Sicherheitsvorschriften ist lang. Ein vorausschauendes und verantwortungsvolles Handeln auf dem Gerüst setzen den Schlusspunkt für die Sicherheit beim Arbeiten auf einem Gerüst.

Kostenpunkt – Wie hoch sind die Anschaffungskosten?

Angesichts der unterschiedlichen Ausführungen und Typen der Gerüste kann selbstverständlich kein genereller Preis genannt werden. Es spielen zig Faktoren mit rein, wenn es um die Preisfindung geht. Zunächst einmal ist die Gerüstart entscheidend. Ein einfaches Montagegerüst ist neu bereits für ungefähr 300 Euro zu haben, je nach Hersteller. Ein kompaktes Stahlgerüst mit einer Länge von 15m und einer Arbeitshöhe von 6,40m, was 96m² entspricht, kostet hingegen bereits um die 2.000 Euro. Bestehende Gerüste lassen sich dank der Kompatibilität untereinander problemlos erweitern. Wer sich also ein Gerüst mit einer Länge von 15m angeschafft hat und für das nächste Bauvorhaben weitere 15m benötigt, kann das bestehende Gerüst selbstverständlich einfach erweitern. Es muss also in keinem Fall ein neues Gerüst mit einer Gesamtlänge von 30m erworben werden. Ähnlich verhält es sich mit der Höhe. Auch hier ist eine individuelle Erweiterung möglich.

Zudem lassen sich einzelne Gerüstteile jederzeit nachrüsten oder ersetzen. Wer beim Kauf von einem Gerüst wirklich etwas Geld einsparen möchte, für den kommen gebrauchte Gerüste in Frage. Viele wissen nicht, dass gebrauchte Gerüste nur dann bei einem vertrauensvollen Händler zum Verkauf stehen, wenn diese sich in einem technisch einwandfreiem Zustand befinden. Feuerverzinkter Stahl ist ebenso unverwüstlich, wie Aluminium. Die Lebensdauer von Gerüsten ist enorm. Voraussetzung ist allerdings ein fachmännischer und sorgsamer Umgang. Das trifft nicht nur für den Auf- und Abbau zu, sondern ebenso auf die korrekte Lagerung und einen sicheren Transport. Allein die Bodenbelege aus Holz können bei richtigem Umgang durchaus viele, viele Jahre verwendet werden. In sofern sind gebrauchte Gerüste keine schlechte Investition. Viele Händler beraten einen gern und helfen bei der richtigen Zusammenstellung. Gebrauchte Gerüste sind in einer großen Anzahl verfügbar, da der Wiederverkauf lohnenswert ist. Mit anderen Worten ist es kein Problem ein Gerüst zu verkaufen, sollte sich herausstellen, dass dafür keine Verwendung mehr besteht. Egal ob neu oder gebraucht. Grundsätzlich entscheidet die Gerüstart und die Größe über den Preis.